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Forschungsprojekt ::
Qualitätskriterien inklusiven Musikunterrichts in der Grundschule

Quality criteria for inclusive music teaching in elementary school

Projektbeschreibung

Die musikpädagogische Forschung hat sich bisher nur in wenigen Arbeiten mit der Frage nach gutem Musikunterricht für Regelklassen beschäftigt und dies überwiegend aus der Perspektive von Mittelstufen- und Oberstufenschüler des Gymnasiums (vgl. Heß 2011 / Brunner 2008 / Gaul 2009 / Ziepert 2007). Dabei greifen die Studien Präferenzen und Vorlieben der am Musikunterricht Beteiligten auf. Ihre Ergebnisse liefern daher wichtige Erkenntnisse für die Auswahl und Planung der Unterrichtsinhalte. Dennoch bleiben in Bezug auf die Unterrichtsgestaltung und dem Bereich der Inklusion in der Grundschule noch viele Fragen offen. So ist noch gänzlich unklar, ob die von Helmke definierten Merkmale guten Unterrichts gleich bleiben oder sich verändern, wenn Musik in der Grundschule inklusiv unterrichtet wird.

Der gegenwärtige musikpädagogische Forschungs- bzw. Literaturstand gibt darauf noch keine Antwort, denn die aktuelle musikpädagogische Fachliteratur greift das Thema Inklusion zwar verstärkt aus verschiedenen Perspektiven auf, setzt dabei den Schwerpunkt aber mehr auf Praxisberichte (vgl. u.a. Wagner 2014 / Steffen-Wittek 2015) und methodische Hilfen. Fachwissenschaftliche Publikationen zu Fragen der Unterrichtsqualität von inklusivem Musikunterricht in der Grundschule bilden gegenwärtig ein eindeutiges Forschungsdesiderat. Der Blick richtet sich deshalb auch auf den Musikunterricht in Südtiroler Grundschulen, weil die jahrzehntelangen Erfahrungen der Lehrkräfte mit inklusivem Unterricht wichtige Impulse zur Beantwortung der Forschungsfragen bieten.

Zur Beantwortung der Fragestellungen nach den Qualitätskriterien eines gelingenden inklusiven Musikunterrichts der Grundschule wird wissenschaftsmethodisch eine Triangulation vorgenommen: Literaturanalyse – Qualitative Interviewstudie – Unterrichtsbeobachtungen.

Dabei werden qualitative Leitfrageninterviews mit inklusiv wie nicht-inklusiv unterrichtenden Musiklehrkräften in Deutschland und Südtirol durchgeführt, um daraus die Qualitätskriterien des nicht-inklusiven Musikunterrichts wie des inklusiven Musikunterrichts in der Grundschule abzuleiten und zu vergleichen. Mit Hilfe der Unterrichtsbeobachtung sollen die Ergebnisse der qualitativen Erhebung zum einen ergänzt und verglichen werden, zum anderen werden im Sinne einer Handlungsforschung Handlungsmöglichkeiten inklusiver Musikunterrichtsgestaltung abgeleitet, mit dem Ziel, diese in der der musikpädagogischen Ausbildung von Grundschullehramtsstudierenden zu implementieren. Der direkte Vergleich mit der Situation in Südtirol erscheint dabei sinnvoll und notwendig, da die universitäre Ausbildung der Lehrkräfte das Thema Inklusion seit knapp vier Jahrzehnten intensiv behandelt.

Ziele
Ziel des Forschungsprojektes ist es, aus den Daten der qualitativen und quantitativen Erhebungen nicht-inklusiven und inklusiven Musikunterricht der Grundschule im Hinblick auf Qualitätsdimensionen zu charakterisieren, die anerkanntermaßen einen Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler ausüben. Dabei wird untersucht, ob es Unterschiede gibt und in welchen Bereichen diese auftreten.

Die Ergebnisse sollen in erster Linie der Weiter- und Ausbildung der fachlichen Kompetenz der Musiklehrkräfte dienen hinsichtlich der inklusiven Gestaltung von Musikunterricht in der Grundschule (Auswahl von Methoden, Lehr- und Lernmittel, Differenzierung und Diagnose),
der Erziehung, der möglichen Zusammenarbeit in einem Lehrerteam sowie der Beratung.
Das Forschungsprojekt bietet zugleich Hilfen für die universitäre Ausbildung der Lehramtsstudierenden im Fach Musik, fachfremd musikunterrichtenden Lehrkräfte,
ausgebildeten Musiklehrkräfte der Grundschule, die bereits im Dienst sind und mit der inklusiven Arbeit neu beginnen sowie für die Fortbildung von bereits inklusiv unterrichtenden Musiklehrkräften.

Angaben zum Forschungsprojekt

Beginn des Projekts:2014
Ende des Projekts:2020
Projektstatus:abgeschlossen
Projektleitung:Eberhard, Prof. Daniel Mark
Beteiligte Personen:Hirte, Dr. Gabriele
Lehrstuhl/Institution:
Finanzierung des Projekts:Nicht begutachtete Drittmittel
Geldgeber:Freisinger Bischofskonferenz
Schlagwörter:Musikpädagogik, Inklusion, Grundschule, Musik
Themengebiete:L Volkskunde; Klassische Archäologie; Kunstgeschichte; Musik > LZ Musikpädagogik
Projekttyp:Habilitationsprojekt
Webseite:https://www.ku.de/forschung/foerderung-wissenschaf...
Projekt-ID:3455
Eingestellt am: 20. Okt 2023 08:01
Letzte Änderung: 25. Okt 2023 09:59
URL zu dieser Anzeige: https://fordoc.ku.de/id/eprint/3455/
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