Forschungsprojekt ::

Prüfen und Bewerten im Musikunterricht und in der fachbezogenen Hochschullehre

Projektbeschreibung

In dem Maße, wie sich schulische und hochschulische Bildung dynamisch weiterentwickeln, gilt es stets aufs Neue, die fachlichen Zielbestimmungen, Inhalte und Kompetenzen bzw. Bildungsstandards zu verhandeln als auch Leistungsanforderungen, Gütekriterien und Bewertungsmaßstäbe zu definieren. Mit in Betracht zu ziehen sind bei (hoch)schulischer Leistungsbewertung neben bildungspolitischen, administrativen und fachtheoretischen Diskursen ebenso die jeweilige pädagogische Verantwortung „als Teil eines Lehrerhandelns“, wie es H.-U. Schäfer-Lembeck (2008) pointiert formuliert hat. Und mit dezidiertem Blick auf den schulischen Musikunterricht hat F. Niermann (2008) betont, dass die Debatte um Leistung und Leistungsbewertung insoweit „besonders scharf konturiert“ werde, als substantielle musikunterrichtliche Inhalte und Aktivitäten wie Musikmachen, Musikhören und musikalische Präferenzen aus Leistungsfragen möglichst „herausgehalten werden sollten“.
Im Kontext hochschulischer Musiklehrer*innen-Bildung wurde und wird nicht nur über gezielte Strategien zur Gewinnung des Musiklehrer-Nachwuchses sowie eine Modifizierung der fachspezifischen Eingangsvoraussetzungen diskutiert. Unter dem aktuellen Eindruck erschwerter künstlerisch-hochschuldidaktischer Arbeitsbedingungen infolge der Corona-Pandemie werden vielerorts und notgedrungen neue Prüfungs- und Bewertungsformen erprobt, bisherige Leistungsansprüche kritisch hinterfragt und dahingehend Konzepte entwickelt, künftig (noch) mehr Chancengleichheit und musikalische Diversität, Durchlässigkeit und nicht zuletzt mehr Bewerber*innen für die schulische Musikpädagogik zu gewährleisten.
Mit drei Keynotes aus sehr unterschiedlichen Perspektiven soll dem komplexen Diskussionsgegenstand „Prüfen und bewerten“ (inter-)disziplinär und multiperspektivisch begegnet werden.