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Forschungsprojekt ::
Evaluation der Ursache von Verhaltensfehlern in der menschlichen Handlungsüberwachung: Validierung eines Modells durch behaviorale und elektrophysiologische Studien, sowie Studien an Patienten mit erworbener Hirnschädigung

Projektbeschreibung

Die Ergebnisse dieses Projekts leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Fehlerverarbeitungsprozessen im menschlichen Gehirn. Sie validieren ein Zwei-Prozess-Modell der Fehlerevaluation, welches besagt, dass frühe unbewusste Fehlerverarbeitungsmechanismen bereits zwischen Fehlern unterschiedlicher Schweregrade (Signifikanz) unterscheiden, späte bewusste Fehlerevaluationsmechanismen aber auch zur Verhaltensanpassung beitragen können. Im Einzelnen zeigen die Ergebnisse, dass das Gehirn bereits zum Zeitpunkt der fehlerhaften Antwort ein stärkeres Fehlersignal für signifikantere Fehler produziert als für weniger signifikante Fehler. Diese frühe Fehlerquellenevaluation ermöglicht eine fehlertyp-spezifische Verhaltensanpassung durch stärkere Ressourcenmobilisierung nach signifikanteren Fehlern. Die Ergebnisse weisen auch darauf hin, dass der frühe Fehlerevaluationsprozess kapazitätslimitierte Verarbeitungsressourcen erfordert, während die Fehlerdetektion auf der frühen Stufe ressourcenunabhängig abläuft. Des Weiteren zeigte sich überraschenderweise, dass der frühe Fehlerevaluationsprozess keine Voraussetzung für den späten Fehlerevaluationsprozess darstellt. Damit leisten die Ergebnisse des Projekts einen wichtigen Beitrag zum Forschungsstand. Sie sprechen gegen sogenannte Kaskadenmodelle der Fehlerverarbeitung, bei denen angenommen wird, dass frühe unbewusst ablaufende Prozesse die Grundlage für die späten bewussten Prozesse darstellen. Auch zeigte sich, dass affektive Systeme des Gehirns für die frühe Fehlerevaluation wichtig sind, was in Übereinstimmung mit gängigen Theorien zur Integration von Information im medialen präfrontalen Cortex steht. Wenngleich die vorliegende Forschung grundlagenorientiert ist, so sind die Ergebnisse doch anwendungsrelevant, z.B. für die Entwicklung von effizienterer Mensch-Maschine Interaktion. Insbesondere bei der Gestaltung von Fehlersignalen und der Ermöglichung von Fehlerkorrekturen in solchen Interfaces könnten die hier gewonnenen Erkenntnisse zur Evaluation des Fehlertyps unter Zuhilfenahme des affektiven Systems nutzbar gemacht werden.

Angaben zum Forschungsprojekt

Beginn des Projekts:2014
Ende des Projekts:2018
Projektstatus:abgeschlossen
Projektleitung:Maier, Dr. Martin E.
Beteiligte Personen:Steinhauser, Prof. Dr. Marco
Lehrstuhl/Institution:
Finanzierung des Projekts:Begutachtete Drittmittel
Geldgeber:Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Themengebiete:C Philosophie; Psychologie
C Philosophie; Psychologie > CP Allgemeine Psychologie
Projekttyp:Grundlagenforschung
Link zu Gepris:https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/245007450
Fördernummer:245007450
Projekt-ID:3214
Eingestellt am: 05. Sep 2022 09:21
Letzte Änderung: 20. Jul 2023 03:35
URL zu dieser Anzeige: https://fordoc.ku.de/id/eprint/3214/
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