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Forschungsprojekt ::
Handlungstheoretische Ansätze zur Erklärung von Kriminalität (Forschungspraktikum 2018/19)

Dieses Projekt ist Teil des Forschungsprojektes Zusammenleben in der Stadt

Projektbeschreibung

Soziologische Ansätze zur Erklärung des Handelns bedienen sich theoretischer Rahmungen, um die Hintergründe für Handlungsentscheidungen analysieren zu können. Die Herausforderung hierbei ist, dass Menschen als Forschungsgegenstand nicht nach physikalischen Gesetzmäßigkeiten handeln. Die Mechanismen hinter Handlungsentscheidungen sind entsprechend mit einer Vielzahl von theoretischen Ansätzen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten erklärbar. Von übergeordnetem Interesse ist, dass eine Theorie mit möglichst wenigen Annahmen möglichst präzise Erklärungen für soziales Handeln liefert. Ein besonderer Aspekt sozialen Handelns ist abweichendes und kriminelles Handeln, welches gegen formelle und informelle Normen verstößt. Das Ziel entsprechender Theorien ist, die Bedingungen dieser Handlungen zu analysieren und allgemeingültige Ansätze zu formulieren, mit denen die zugrunde liegenden Mechanismen des Handelns verstehbar werden.

Handlungsentscheidungen basieren auf den wahrgenommenen Begebenheiten und Eigenschaften der Situationen, in denen diese getroffen werden. Handlungen, die in dem Rahmen einer Situation getroffen werden, werden von der gleichen Person unter anderen Bedingungen nicht oder anders getroffen. Entsprechend muss der Situation in der Erklärung krimineller Handlungen eine besondere Bedeutung beigemessen werden. Allerdings kann die alleinige Betrachtung der Situation keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage liefern, wieso es individuelle Unterschiede in der Wahl einer Handlungsalternative gibt. Hierzu müssen weitere Variablen herangezogen werden.

Self-Control ist eines der Konstrukte, welches individuelle Unterschiede in der Neigung zu kriminellen Handlungen erklären soll. Das Konstrukt wird bereits seit mehreren Jahrzehnten in der Soziologie verwendet. Es ist also keine neue Entdeckung, hat jedoch eine Vielzahl an weitergehenden Forschungsbemühungen nach sich gezogen. Zu Self-Control gibt es auch in angrenzenden Disziplinen wie der Psychologie und Sozialpsychologie entsprechende Aktivitäten. Diese ausdifferenzierte Forschungsaktivität führte zu mehreren Konzeptionen des Begriffs, sowie verschiedenen Einbettungen in theoretische Zusammenhänge. Die inhaltliche Bedeutung sowie die Wirkungsweise von Self-Control ist ebenso uneinheitlich, wie die Verwendung des Begriffs (Bsp.: Effortful Control, Self-Regulation, Ego-Depletion, Willpower).

Die Studie hat das Ziel, eine Auswahl der Konstrukte, die als Self-Control bezeichnet werden, in Ihrer Wirkung auf Handlungstheoretischer Basis vergleichend zu untersuchen. Im Rahmen von Vignetten werden hierzu alltägliche Situationen geschildert, die in unterschiedlicher Ausprägung Gelegenheiten zu kriminellen Handlungen schildern. Der Effekt der Varianten von Self-Control wird dann getrennt auf der Basis der Wahrnehmung der Situation und der darauffolgenden Handlungsintention untersucht. Somit sollen Kenntnislücken hinsichtlich der Wirkungsweise der Varianten von Self-Control in Abhängigkeit der Bedingungen der Situation geschlossen werden.

Angaben zum Forschungsprojekt

Beginn des Projekts:Oktober 2018
Ende des Projekts:September 2019
Projektstatus:abgeschlossen
Projektleitung:Eifler, Prof. Dr. Stefanie
Jakob, Adrian
Lehrstuhl/Institution:
Finanzierung des Projekts:Aus Lehrstuhletat (intern)
Themengebiete:M Politik; Soziologie
M Politik; Soziologie > MR Sozialwissenschaftliche Theorien und Methoden
Projekttyp:Grundlagenforschung
Projekt-ID:2954

Publikationen

Liste der Veröffentlichungen auf dem Publikationserver KU.edoc der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Eingestellt am: 12. Nov 2021 11:32
Letzte Änderung: 02. Dez 2021 12:24
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