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Forschungsprojekt ::
Figurengestaltung und Gesprächsinteraktion im antiken Dialog. Internationale altertumswissenschaftliche Tagung

Projektbeschreibung

Obwohl seit seinem Entstehen in der Antike eine der produktivsten Gattungen vormoderner Wissensliteratur findet der literarische Dialog in seiner strukturellen und funktionalen Komplexität erst in jüngerer Zeit die gebotene Aufmerksamkeit der literaturwissenschaftlichen Forschung. Neben der vertieften Auseinandersetzung mit einzelnen Autoren, wobei in der Antike traditionell das Dialogœuvre Platons im Mittelpunkt des Interesses steht, liegen inzwischen für alle Epochen seiner Wirkungsgeschichte und somit auch für die Antike Überblicksdarstellungen vor, die Formen- und Funktionsspektrum der Gattung in ihrer jeweiligen epochalen Breite darlegen. Diese konzentrieren sich vor allem auf die argumentativen Möglichkeiten des literarischen Dialogs oder allgemein darauf, wie sich Genese von Wissen oder Kommunikation an sich in diesem darstellen lässt.

Noch kaum systematisch erforscht wurde indes der Gestaltungsspielraum jener Instanzen im literarischen Dialog, die dessen charakteristische Gesprächsinteraktion bedingen, nämlich die Gesprächsfiguren, und dies, obwohl dieser nicht nur von ausnehmender Breite ist, die von rein abstrakten Realisierungen (‚A‘ und ‚B‘) bis hin zu Nachbildungen historischer Personen reicht. Darüber hinaus beeinflusst die Konzeption der Gesprächsfiguren Art und Verlauf der inszenierten Dialoghandlung wie sie auch je nach Ausgestaltungsgrad zu Trägern weiterer Ausageebenen werden können, die sich aus Aspekten wie Charakter-zeichnung, persönlicher Lebensrealität oder dem spezifischen Umgang miteinander ergeben. Vor dem Hintergrund solcher grundlegender Bedeutung für die charakteristische inhaltliche Komplexität des literarischen Dialogs gab die Tagung erstmals ein umfassendes Panorama über die Gestaltungsmöglichkeiten der Figuren und deren Interaktion im antiken Dialog und über die sich damit verbindenden Funktionen. Auf diese Weise leistete die Tagung die jüngeren Initiativen zur Ausmessung des Möglich-keitsspielraums des antiken Dialogs um einen wesentlichen Aspekt seiner Poetik ergänzen und einen Beitrag zu deren vertiefter Erforschung.

Angaben zum Forschungsprojekt

Beginn des Projekts:10. Mai 2017
Ende des Projekts:12. Mai 2017
Projektstatus:abgeschlossen
Projektleitung:Müller, Prof. Dr. Gernot Michael
Lehrstuhl/Institution:
Finanzierung des Projekts:Begutachtete Drittmittel
Geldgeber:
  • Fritz-Thyssen-Stiftung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Themengebiete:B Theologie und Religionswissenschaften, Religionspädagogik > BO Patrologie und Kirchengeschichte
F Klassische Philologie; Byzantinistik; Neugriechische Philologie > FC Griechische Philologie (Gräzistik)
F Klassische Philologie; Byzantinistik; Neugriechische Philologie > FE Griechische Literaturwissenschaft und -geschichte
F Klassische Philologie; Byzantinistik; Neugriechische Philologie > FN Lateinische Philologie (Latinistik)
F Klassische Philologie; Byzantinistik; Neugriechische Philologie > FT Lateinische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte des Lateinischen
Projekttyp:Grundlagenforschung
Projekt-ID:2508
Eingestellt am: 27. Aug 2018 15:28
Letzte Änderung: 27. Aug 2018 15:28
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