Forschungsprojekt ::

Ausprägungen historischen Denkens vor dem Geschichtsunterricht

Projektbeschreibung

Die Studie will Aussagen zur Lernausgangslage vor dem ersten Geschichtsunterricht treffen: Dabei werden Ausprägungen von Sach- und Orientierungskompetenz (vgl. das Kompetenzstrukturmodell der FUER-Gruppe) und Interessen an Historischem fokussiert. Durch Einsichten in die Ausgangslage wird die Förderung historischen Denkens durch einen kompetenzorientierten Geschichtsunterricht, der auch einen Conceptual Change erleichtert, auf eine gesicherte Basis gestellt.
Die Studie ist als Querschnittstudie angelegt. Die sich beteiligenden Probandengruppen (die Probanden waren in der Regel neun Jahre alt) durften vorher keine Geschichtsstunde gehabt haben. Weitere Auswahlkriterien waren: Stadt/Land, allgemeine Leistungsfähigkeit, sprachliche Fähigkeiten und Migrationshintergrund. Datenerhebungen fanden in Gruppen statt; außerdem wurden Einzelinterviews geführt. Insgesamt beteiligten sich rund 500 Probanden aus dem bayerischen Raum.
Die Auswertung der Daten erfolgt anhand von Inhalts- und Strukturanalysen. Die am Beispiel von Schulgeschichtsbüchern (Förderung durch Stifterverband der Wissenschaften; 2004-2008) entwickelten Analyseraster für historische Narrationen werden als systematisierter „Steinbruch“ genutzt. Aus dem Datenmaterial heraus werden außerdem induktiv Kategorien für die Analyse entwickelt. Zwei Kategorienraster, eines für die historischen Denkstrukturen und eines für die Graduierung der Aussagen, werden entwickelt. Außerdem werden durch quantifizierende Auswertungen Schlüsse für die Themenwahl im Bezug auf das frühe historische Lernen möglich.