Projektbeschreibung
Das Thema selbst – „Auf AEG – Perspektiven einer Umnutzung“ präsentiert sich hier in seinen vielschichtigen Deutungsmöglichkeiten und soll auf die ortsbezogenen Heterotopien im Sinne Foucaults hinter oftmals normativ verhandelten Vorstellungen von umgenutzen Industriebrachen hinweisen.
Hier spielt ins Besondere das Präfix UM eine besondere Rolle, welches in seiner zeitlichen Dimension die Akteure des Wandels in den Raum einführt, deren Argumentationslinien im zeitlichen Verlauf aufzeigt und den Bedeutungsgehalt über Räume der Repräsentation faltet. Dabei betont das Präfix UM vor allem einen Prozess, begleitet von Auseinandersetzungen und Brüchen, Fortschreibungen und Auflösung, Historisierung und Neuorientierung.
Eingebunden in globale Transformationsprozesse ist auch das ehemalige AEG-Gelände in den letzten Jahren und Jahrzehnten gravierenden Veränderungen unterworfen worden. Durch die Verlagerung der Produktion von AEG und der sich fortsetzenden Verlagerungspraktiken um Quelle wurde und wird die ehemalige Entwicklungsachse Nürnbergs ihrer eigentlichen Funktion entbunden und Großteile der Produktions- und Verwaltungshallen, das alltägliche Leben des Stadtteils und deren politische Bezugnahmen gebrochen.
Angelehnt an eine global fortschreitende gesellschaftliche Umorientierung postmoderner Ausgestaltung, sowie dessen impliziter politökonomischer Wandel hin zur Wissensgesellschaft gestaltet sich dieser gebrochene Raum nun als neue Hoffnung Nürnbergs mit Coolnessfaktor, wie Bayern 2 am Wochenende mit einer Berichterstattung umschrieb („Coolness statt Kühlschränke – Neues Leben auf dem ehemaligen AEG-Gelände“)
Die neu formierten Gedankenströme um die sogenannte Kultur- und Kreativwirtschaft wirken dabei nicht nur progressiv als ein neuer Zeitgeist ökonomischen Handelns und Denkens, sondern vor allem auch integrativ und vielschichtig, divers und nachhaltig. Mit dem heutigen Standpunkt auf dem ehemaligen AEG-Gelände wird diese Norm städtischer Entwicklung deutlich und veranschaulicht in einer historischen Betrachtung den Wandel der Zeit.
Fasst man die örtlichen Prozesse des Wandels jedoch aus der Perspektive vor Ort Handelnder, so werden besonders die oftmals von großen Erzählungen überdeckten Aushandlungsprozesse und Nebenschauplätze sichtbar, die gleich den großen Schauplätzen Geschichten der Umorientierung darbieten und dabei zwischen Vergangenheit und Zukunft pendeln.
Angaben zum Forschungsprojekt
Beginn des Projekts: | April 2011 |
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Ende des Projekts: | Juli 2012 |
Projektstatus: | abgeschlossen |
Projektleitung: | Walla, Dipl.-Geogr. Julia Hillebrand, Sebastian Hopfinger, Prof. Dr. Hans |
Lehrstuhl/Institution: |
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Finanzierung des Projekts: | Intern/Forschungsschwerpunkt |
Projektpartner: |
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Themengebiete: | R Geographie |
Projekttyp: | Angewandte Forschung |
Projekt-ID: | 1523 |
Letzte Änderung: 20. Jul 2023 03:34
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