Forschungsprojekt ::

Gerechtigkeitsurteile und Engagementbereitschaften angesichts der Finanzkrise - Eine psychologische Untersuchung der Motivgrundlagen von Engagement- und Verzichtbereitschaften zur Rettung insolvenzbedrohter Banken und Kreditinstitute

Projektbeschreibung

Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung der Motivgrundlagen für das Engagement deutscher Bürgerinnen und Bürger zur Unterstützung bzw. Ablehnung staatlicher Finanzhilfen für insolvenzbedrohte Unternehmen der Banken- und Finanzbranche. Mit einer breit angelegten Untersuchung werden Urteile und Engagementbereitschaften von Bürgerinnen und Bürgern bezüglich der Finanzmarktkrise und der staatlichen Unterstützung der angeschlagenen Banken- und Finanzbranche untersucht. Erfasst werden u.a. Variablen der Gerechtigkeit, des Eigennutzes, der Verantwortung, des Vertrauens und des emotionalen Erlebens. Es wird angenommen, dass Urteile und Engagements im Kontext der Finanzmarktkrise nicht nur durch Eigeninteresse bestimmt werden, sondern auch moralische Motive eine wichtige Rolle spielen. Damit steht das Modell im Gegensatz zu den Annahmen von Rational-Choice-Modellen, welche in der Maximierung des eigenen Nutzes das einzige Handlungsmotiv sehen. Diese Hypothese wird anhand von Daten einer Fragebogenuntersuchung überprüft. Um Unterschiede im Antwortverhalten zwischen „Laien“ und „Experten“ zu untersuchen, wird ein Fragebogen entwickelt, der sowohl von Laien als auch von Experten der Banken- und Finanzbranche beantwortet werden kann. Es wird daher angestrebt, bei der Stichprobenrekrutierung auch gezielt Beschäftigte der Finanzbranche anzusprechen.