Projektbeschreibung
Das Dissertationsprojekt zielt darauf ab, das Spannungsverhältnis zwischen Medienjournalismus und Medienkritik im Hinblick auf die medienkritischen Debatten auf Social Media zu untersuchen. Es geht der Frage nach, welche Leistungen der Medienjournalismus im Kontext vielfältig ausgeprägter Medienkritik in Kommentarspalten und Posts erbringt. Forschungsleitend wird angenommen, dass der Medienjournalismus mit seiner Berichterstattung einen Beitrag zu einer kritisch-konstruktiven Auseinandersetzung mit Medien und Journalismus innerhalb der Mediengesellschaft leistet, die anderen Logiken und Prinzipien als einer von Laien angestoßenen Medienkritik entspricht.
Unter Rückgriff auf normative Journalismustheorien und im Einklang mit systemtheoretischen Grundannahmen wird Medienjournalismus im Dissertationsprojekt als journalistische Leistung der Medien interpretiert, die das Ziel verfolgt, die eigene Branche – ebenso wie andere Teilbereiche der Gesellschaft – kritisch zu betrachten und die Öffentlichkeit durch eine massenmedial verbreitete Berichterstattung an diesem Themenfeld teilhaben zu lassen.
Methodisch greift das Dissertationsprojekt auf zwei einander ergänzende qualitative Teilstudien zurück. Teilstudie I fokussiert die medienjournalistische Praxisperspektive. In halbstandardisierten Leitfadeninterviews werden führende Medienjournalist:innen befragt, die in eine redaktionelle Organisationseinheit eingebunden sind und aus ihrer Funktionsbeschreibung heraus medienjournalistische Inhalte recherchieren, erstellen oder in leitender Funktion strategisch begleiten. Der medienjournalistische Arbeitsbegriff und Wirkungskreis ist dabei auf Rundfunk-, Print-, Online- und Social-Media-Angebote mit fachlicher Spezialisierung auf eine kritische Medienberichterstattung ausgerichtet. Teilstudie II ist als qualitative Inhaltsanalyse medienkritischer Social-Media-Posts angelegt, die zunächst die Frames in den medienkritischen Sphären identifiziert und sie anschließend daraufhin untersucht, in welchem Zusammenhang sie zur medienjournalistischen Berichterstattung stehen.
Im Sinne eines Transfers sollen auf Basis der empirischen Ergebnisse Schlussfolgerungen für die (medien-)journalistische Praxis formuliert werden, die es (Medien-)Redaktionen ermöglicht, medienkritische Debatten zu reflektieren und in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung einen konstruktiven Umgang mit ihnen anzuregen.
Angaben zum Forschungsprojekt
Beginn des Projekts: | 1. Oktober 2024 |
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Projektstatus: | laufend |
Projektleitung: | Grütjen, Steffen |
Beteiligte Personen: | Meier, Prof. Dr. Klaus Herrmann, Prof. Dr. Friederike |
Lehrstuhl/Institution: |
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Finanzierung des Projekts: | Aus Lehrstuhletat (intern) |
Schlagwörter: | Medienjournalismus, Medienkritik, Social Media, Systemtheorie, Transfer, Journalistik, Journalismusforschung |
Themengebiete: | A Allgemeines, Hochschulwesen; Bibliothekswesen; Umweltschutz; Journalistik > AP Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kommunikationsdesign, Theater |
Projekttyp: | Promotionsprojekt |
Projekt-ID: | 3655 |
Letzte Änderung: 08. Nov 2024 07:07
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