Forschungsprojekt ::

Trauerfokussierte Gruppentherapie für Geflüchtete mit Anhaltender Trauerstörung

Projektbeschreibung

Jährlich kommen mehr als 100 000 Menschen nach Deutschland, um Asyl zu suchen (BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2021a), sie sind oft mehrfach traumatisiert. Eines der am häufigsten berichteten traumatischen Erlebnisse von Geflüchteten ist der Tod von geliebten Personen (z.B. Hengst et al., 2018). Wird diese Verlusterfahrung nicht bewältigt, kann dies zu einer Anhaltenden Trauerstörung (ATS) führen. Die Prävalenzrate bei in Deutschland lebenden Geflüchteten liegt bei 20% (Comtesse & Rosner, 2019). Eine kultursensitive Behandlung insbesondere der Psychoedukation ist vor allem im Zusammenhang mit Trauer besonders wichtig, da die Trauerreaktion je nach kulturellen und religiösen Hintergründen unterschiedlich ausfällt (Killikelly et al., 2018; Smid, 2020).
In dieser Studie wird eine auf die Bedürfnisse von Geflüchteten angepasste kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentherapie mit Trauerfokus durchgeführt. Die Therapie findet mit zwei Dolmetscher*innen und zwei Therapeut*innen statt, wobei die Sprachen Deutsch und Arabisch sind. Die geplante Studie überprüft die Machbarkeit der Intervention. Den primären Endpunkt bezüglich der Wirksamkeit der Intervention stellt die trauerbezogene Symptomatik dar, welche am Ende der Therapie und drei und sechs Monate nach Therapieende von für den Therapieprozess verblindeten Diagnostikern im Interview erhoben wird. Sekundäre Ergebnisvariablen sind neben depressiver, Angst- und posttraumatischer Belastungssymptomatik die wahrgenommene soziale Unterstützung, die Trauersymptomatik im Selbstbericht, sowie die Lebensqualität zum Ende der Therapie und drei und sechs Monate nach Therapieende.