Projektbeschreibung
Aufgrund voranschreitender gesellschaftlicher Veränderungen, im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel, abnehmender Halbwertszeit von Wissen, verminderter informeller Wissensweitergabe und zunehmender Digitalisierung, ist die Gesamtgesellschaft mit einem Wandel des Generationenverhältnisses konfrontiert. Daraus erwachsen neue, dringliche gesellschaftliche Herausforderungen, die eine neue Solidarität zwischen den Generationen erforderlich machen. Diese kann in besonderem Maße durch ein Zusammentreffen verschiedener Generationen und durch damit einhergehende Bildung im Rahmen von generationsübergreifendem Lernen gefördert werden. Der systematischen Untersuchung einer solchen intergenerativen Bildungspartnerschaft widmen sich die folgenden Projekte:
Zunächst findet eine Potenzialanalyse der gesellschaftlichen Transferaktivitäten zum generationenübergreifenden Lernen statt, wobei einer der Schwerpunkte auf Transferaktivitäten von Hochschulen liegt. Das erste Teilprojekt umfasst dazu (1) eine Literaturrecherche zum Stand der Forschung und zu innovativen Ansätze in Studium und Lehre zu diesem Themenfeld sowie (2) eine Bestandsaufnahme zur Verbreitung einschlägiger Transferaktivitäten speziell an bayerischen Hochschulen.
Vor dem Hintergrund der Literaturrecherche und der Bestandaufnahme werden Empfehlungen für Forschung, Lehre und gemeinwohlorientierte Praxis abgeleitet. Diese Empfehlungen betreffen offene Forschungsfragen für innovative Forschungsprojekte zum intergenerationalen Lernen, die Gestaltung von Lern- und Erfahrungsorten, die sich für generationenübergreifendes Lernen besonders eignen, sowie neue Impulse, wie Hochschulen und andere Lernorte durch einen wissenschaftsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfer auf die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft wirken können.
So werden im zweiten Teilprojekt die Ableitungen zu den offenen Forschungsfragen aufgegriffen, indem ausgewählte Forschungsempfehlungen umgesetzt werden. Diese betreffen zunächst die empirische Untersuchung der Bildung durch generationenübergreifendes Lernen im Kontext bürgerschaftlichen Engagements. Dazu werden folgende Fragestellungen untersucht: Welche Formen des generationenübergreifenden Lernens (voneinander, miteinander, übereinander Lernen) finden in den verschiedenen Generationen statt? Welche Motive bewegen Menschen dazu, sich in einen intergenerativen Austausch zu begeben? Wie bewerten und erleben die beteiligten Akteure den Austausch in Bezug auf subjektives Wohlbefinden? Und inwiefern können die verschiedenen Motive und das emotionale Erleben die Bereitschaften erklären, sich zur Förderung der jeweiligen Projekte und Lernkontexte einzusetzen, in denen das Generationenlernen stattfindet? Gibt es dabei Unterschiede zwischen verschiedenen organisationalen Kontexten und Projekten in institutionalisierten und nonformalen Lernkontexten?
Diese Fragestellungen werden zunächst mittels einer Studie mit verschiedenen (zivil-) gesellschaftlichen Akteuren behandelt und beantwortet, um explorativ den psychologischen Kern von generationenübergreifendem Lernen einzufangen. Dabei wird auf quantitative und qualitative Methoden zurückgegriffen, die sowohl validierte Instrumente mit einschließen als auch Instrumente, die erstmalig auf generationsübergreifendes Lernen ausgerichtet werden.
Angaben zum Forschungsprojekt
Beginn des Projekts: | Oktober 2016 |
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Ende des Projekts: | Dezember 2018 |
Projektstatus: | abgeschlossen |
Projektleitung: | Kals, Prof. Dr. Elisabeth |
Beteiligte Personen: | Schütt, Svenja Thiel, Kathrin Roth, Christiane |
Lehrstuhl/Institution: |
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Finanzierung des Projekts: | Begutachtete Drittmittel |
Geldgeber: | Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales |
Projektpartner: |
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Schlagwörter: | Generationenlernen; Transfer; Bürgerschaftliches Engagement |
Themengebiete: | C Philosophie; Psychologie > CW Angewandte Psychologie - Wirtschafts- und Organisationspsychologie |
Projekttyp: | Grundlagenforschung |
Projekt-ID: | 2318 |
Letzte Änderung: 20. Jul 2023 03:35
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