Forschungsprojekt ::

Isaiah's Song of the Unfruitful Vineyard (Isa 5.1-7) and the Biblical Concept of Law and Justice

Projektbeschreibung

Beitrag zu dem von DAAD-Gastprofessor Marko Trajkovic geleiteten Workshop "Faith and Reason - an Interdisciplinary Construction of Human Rights" (Vortrag und Aufsatz in einem Sammelband). Die biblische Konzeption von Recht und Gerechtigkeit zeichnet sich durch ihre Einbindung in das alttestamentliche Weltordnungsdenken aus. Vom abendländischen Rechtsdenken, das vor allem auf die Frage nach der Rechststellung des Einzelnen in der Gesellschaft abzielt, unterscheidet sie sich durch einen ausgeprägt kollektiven Ansatz. Recht und Gerechtigkeit sind vor allem als in die Schöpfung eingebundene gesellschaftliche Ordnung verstanden, die das Aufblühen des Lebens der gesamten Gemeinschaft ermöglichen soll. Dafür, ob dies gelingt, ist besonders die Situation der Armen und Schwachen der aussagekräftigste Maßstab. Durch eine exemplarische Exegese von Jesajas "Weinberglied" (Jes 5,1-7) werden wichtige Dimensionen dieses Verständnisses von Recht und Gerechtigkeit aufgezeigt. Für die Frage nach den Grundlagen der Menschenrechte ist der alttestamentliche Ansatz interessant, weil er einen ganzheitlichen Blick auf die Welt bietet, demzufolge die Geschichte nur dann in geordneten, das Leben der Geschöpfe fördernden Bahnen verlaufen kann, wenn der Wert des Lebens sowohl jedes Einzelnen als auch ganzer menschlicher Gemeinschaften respektiert und positiv zur Entfaltung gebracht wird.